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Einführung
Die Reinigung von Alkohol
(im weiteren Sinne, sprich Destillate und alkoholhaltige Getränke) ist ein
wichtiger Schritt - wenn nicht der wichtigste - für ein Produkt, dass die
(hohen) Ansprüche befriedigt. Gleichzeitig ist es ein schwieriges Unterfangen,
dessen Gelingen ein sorgfältiges Arbeiten und die Erfüllung wichtiger
Grundvoraussetzung erfordert.
Ziel
Ausgangspunkt ist in aller Regel ein Alkohol, der (im negativen Sinn) geschmacklich
auffällt. Was kann man tun, um diesen auffälligen Geschmack zu beseitigen?
Eine Möglichkeit ist die Destillation. Aber: erstens ist dieses Verfahren
in vielen Ländern reglementiert -
man macht sich u. U. strafbar - und zweitens sind die Erfolgsaussichten, bei Kleinanlagen
zumal, nicht sehr gut. Eine Alternative bietet die Reinigung über Aktivkohle.
Sie ist geeignet, einen geschmacklich auffälligen Alkohol zu korrigieren
oder gar geschmacklos zu machen. Nebenbei bemerkt (aber immer wieder nicht beachtet):
die Aktivkohle kann zwischen Geschmacksstoffen nicht trennen; wenn Sie daher einer
Obstler mit Aktivkohle behandeln (weil er nicht so richtig schmeckt), dann entfernen
sie nicht nur die unerwünschten Aromen sondern, wenn Sie nicht aufpassen,
auch die obsteigenen (gewünschten). Was dann dabei herauskommt ist einem
Wodka ziemlich ähnlich.
Man kann auch unerwünschtem Geschmack vorbeugen, indem man Aktivkohle bereits
der Maische bei Gärbeginn zufügt. Mit der entsprechenden Turbohefe erhält man
dann bei Gärende ein Produkt, das auch hohe Ansprüche an Geschmacksneutralitet
befriedigt und das man daher ohne weiteres Zutun zur Weiterverarbeitung zu beispielsweise
Likör verwenden kann.
Welche Aktivkohle?
Aktivkohlen haben vielfältige Anwendungen (z.B. in Luftfiltern). Entsprechend
vielfältig ist das Angebot. Nur wenige Aktivkohlen sind zur Reinigung von
Alkohol geeignet. Für den Hobbygebrauch muss man zwischen zwei Gruppen trennen:
Diese Aktivkohlen werden in den Alkohol gegeben und mit ihm verrührt.
Dann lässt man die Aktivkohle über einen gewissen Zeitraum einwirken,
ehe abfiltriert oder abgezogen wird. Wenn Sie einen Geschmacks- oder Geruchsfehler
geziehlt beseitigen, ansonsten Ihr Getränk aber nicht verändern möchten,
dann sollten Sie diese Aktivkohle nehmen. Aber Vorsicht: Sie müssen genau
dosieren. Zuwenig verfehlt sein Ziel ebenso wie Zuviel, im letzteren Fall u.U.
mit schlimmen Folgen: Sie sind dann nicht nur die unerwünschten sondern
unter Umständen auch die gewünschten Aromen los und sind mit einem
Getränk ohne jeglichen Geschmack konfrontiert.
Entgegen den Aktivkohlen zum Einbringen in den Alkohol, werden diese Aktivkohlen
nicht in den Alkohol, sondern der Alkohol wird in die Aktivkohle
gegeben - richtiger: durch die Aktivkohle filtriert. Diese Aktivkohle
sollten Sie wählen, wenn Sie von vornherein einen geschmacklosen Alkohol
anstreben, also einen Alkohol vom Typ Primasprit/Neutralalkohol.
Zwischen diesen beiden Gruppen von Aktivkohlen und ihrer Anwendung müssen
Sie trennen. Wenn Sie das nicht beachten: es funktionert nicht!
Aktivkohle zum Einbringen ins Getränk
Diese Aktivkohlen sind vor allem für den Einsatz mit Gärmaischen, Wein und Bier
gedacht. Vor allem bei der Aktivkohle Granucol Ge empfiehlt es sich, die optimale
Dosierung durch Vorversuche zu bestimmen.
Diese Kohlen können auch bei (leicht fehlerhaften) Spirituosen und Destillaten eingesetzt werden; allerdings
ist in der Regel - vor allem bei schwereren Geschmacksfehlern - mit einem im Vergleich zur Rohrfiltermethode (siehe unten) weniger befriedigenden Ergebnis zu rechnen.
Mein Angebot:
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Aktivkohle als Filtrat
Mein Angebot:
Diese Aktivkohlen dienen in erster Linie der Beseitigung von Geschmacksfehlern
bei Spirituosen und Destillaten. Im folgenden wird zunächst beschrieben, wie
man einen möglichst reinen Alkohol herstellt.
- Gekaufter / erworbener Alkohol
Der Alkohol sollte Trinkstärke (40 bis 45%vol.) haben. Wenn das nicht der
Fall ist, so müssen Sie ihn mit weichem Wasser auf Trinkstärke
verdünnen. Nebenbei bemerkt: die selbe Aktivkohle eignet sich auch zur
Herstellung von weichem Wasser.
- Selbst hergestellter Alkohol
Vorgehensweise für bestes Ergebnis
Gärung
- Zuckerwasser wird mit einer Turbohefe
auf 14 bis 23%vol. Alkohol vergoren.
- Nachdem die ausgegorene Maische kristallklar ist, wird sie sorgfältig
- ohne den Bodensatz - auf einen Brennkessel gezogen.
Brennen
- Die Maische wird als Raubrand abgebrannt. Mit welcher Anlage ist für
das Ergebnis unerheblich.
- Dieser Raubrand wird jetzt auf ca. 45%vol. mit Wasser herabgesetzt und ein
zweites Mal abgetrieben und zwar möglichst mit einer Rektifikationsanlage.
Bei diesem zweiten Abtrieb wird außerdem sorgfältigst auf die saubere
Trennung vom Nachlauf geachtet. (Sie haben praktisch keinen Vorlauf).
- Das Destillat (das, wenn Sie es richtig gemacht haben um die 95%vol. Alkohol
enthält) wird mit weichem Wasser auf Trinkstärke (40 bis 45%vol.)
verdünnt. Der Alkohol ist sehr rein; trotzdem empfiehlt es sich, ihn zu
reinigen.
Hinweise:
- das Brennen für den privaten Gebrauch ist in vielen Ländern reglementiert.
Sie machen sich strafbar, wenn Sie das Gesetz nicht befolgen.
- die mit Turbohefe ausgorene Zuckermaische enthält bis zu 23% Alkohol.
Je nach Turbohefe und dem Gärvorgang ist dieser Alkohol ziemlich rein.
Er eignet sich hervorragend für die Zubereitung
von Likör (z.B. mit Essenzen).
Die Reinigung erfolgt über die Filtration durch Aktivkohle. Für diesen
Zweck stehen zwei sog. Rohrfiltersätze zur Verfügung. Sie unterscheiden
sich in der Menge an Aktivkohle, die sie fassen.
Rohrfiltersatz mit ca. 1,7 Liter Aktivkohle
Dieser Rohrfiltersatz ist ausreichend für die Reinigung 5 (bis 10)* Liter
Alkohol (Alkoholgehalt 40-45%)
* bis 10 Liter: wenn der Alkohol ziemlich rein ist, ansonsten 5 Liter.
Rohrfiltersatz mit ca. 1 Liter Aktivkohle
Dieser Rohrfiltersatz ist ausreichend für die Reinigung von 5 bis 10 Liter
wenig geschmacklich belasteten Alkohol (40 bis 45%vol.).
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