Grundrezept
für Wein aus Obst
Impressum
Widerrufsbelehrung
Die Herstellung
von Hauswein aus Obst umfasst folgende Schritte:
Das Obst ernten und säubern
Das Obst zerkleinern
Einmaischen
Gären
Klären
Auf Flaschen füllen
Das Obst ernten und säubern
Nahezu alle Obstsorten eignen sich zur Herstellung von Hauswein.
Auf der folgenden Seite sind die zur Herstellung
von Hauswein gängigen Obstsorten aufgeführt. Dort finden Sie auch nützliche
Links mit Informationen zu den einzelnen Obstsorten und Weinrezepte.
Grundregeln:
- nehmen Sie nur reifes Obst und gesundes Obst. Nur in reifem und gesundem Obst
sind der Zuckergehalt und das sortentypische Aroma voll ausgebildet. Fallobst
ist für Wein ungeeignet.
- entfernen Sie fauliges Obst, faulige Stellen, Blätter und Stiele
- säubern Sie verschmutztes Obst gründlich mit Wasser. Weiches Obst (wie z.B.
Himbeeren) wird abgebraust.
Das Obst zerkleinern
Damit der fruchteigene Zucker der Hefe zugänglich gemacht wird, muss das
Obst zerkleinert werden. Das geschieht durch
- zerstampfen/zerquetschen (weiches Obst wie Beeren, Birnen, Sauerkirschen etc.)
- stückeln/zerschneiden (Steinobst)
- Zerkleinern mit einer Mühle (Kernobst, vor allem Apfel)
- Abpressen (Weintrauben).
Hinweise: bei Pektin-haltigen Obst wird die Saftausbeute durch Zugabe
von Verflüssigern (in erster Linie Pektinase) verbessert. Siehe die einzelnen
Rezepte.
Einmaischen
Gefäße
Zum Einmaischen (und zur Gärung) eignen sich für den Hobbybereich
- Glasballons. Sie sind vor allem für Saft, weniger (wegen der kleinen Öffnung)
für Maischen geeignet. Vorteile: weil sie durchsichtig sind, kann man Füllstand,
Gärungsverlauf und Trubbildung leicht beobachten. Nachteile: Reinigung, Bruchgefahr.
- Getränkefässer aus Kunststoff (Speidel, Graf): für Saft- und Maischegärungen.
Vorteile: leicht zu Befüllen (große Öffnung) und zu leeren (Ablaufhahn).
Nachteile: nicht transparent, daher Füllstand, Gärungsveraluf, Trubbildnung von
außen nicht erkennbar. Reinigung (Winkel).
- Gäreimer aus transparentem Polypropylen: für Saft-und Maischegärungen. Vorteile:
leicht zu befüllen und zu reinigen. Füllstand, Gärungsverlauf und Trubbildung
können von außen beobachtet werden. Möglicher Nachteil: Entlehrung nur mit einem
Saugheber.
Hinweis: Kunststoffbehälter aus PVC sind wegen der darin enthaltenen
Weichmacher zum Einmaischen und Gären ungeeignet.
Verflüssiger
Zur besseren Saftausbeute empfiehlt es sich die Maische mit Pektinase zu behandeln.
Siehe unter den einzelnen Rezepten.
Säure- und Zuckergehalt
Neben dem richtigen Aroma sind drei Faktoren ausschlaggebend für einen harmonisch
schmeckenden Wein: die Restsüße, der Alkoholgehalt und der Säuregehalt
im fertigen Wein. Um das zu gewährleisten, müssen Zucker und Säure
im Obst in einem harmonischen Mengenverhältnis zueinander vorhanden sein.
Leider ist das in den seltendsten Fällen der Fall (die wichtigste Ausnahme
bilden die Weintrauben). Zuckergehalt und Säuregehalt der Maische / des
Safts müssen daher bestimmt und in der Regel korrigiert werden. Wie das
bewerkstelligt wird, siehe die einzelnen Rezepte.
Schwefeln
Saft und Maischen bieten vor allem aufgrund ihres Nahrungsangebots ideale Bedingungen
für das Wachstum nicht nur der (gewünschten) Gärhefen sondern auch zahlreicher
unerwünschter Mikroorganismen. Letztere benötigen im Unterschied zu Hefen
Sauerstoff. Durch Schwefeln wird der Maische Sauerstoff entzogen und so einem
Wachstum solcher Mikroorganismen entgegengewirkt. Das Ergebnis ist eine reinere
Gärung und die Verhinderung von Weinfehlern.
Gären
Ist das Obst im Gäreimer untergebracht und die Maische wie oben beschrieben
optimal vorbereitet worden, sollte die Gärung mittels einer Reinzuchthefe unverzüglich
eingeleitet werden: obgleich die unerwünschten Mikroorganismen durch den Schwefel
gehemmt sind, so sind sie doch am Leben und bereit, "zuzuschlagen". Und hier
gilt: wer zuerst beginnt, macht das Rennen. Daher: geben Sie Ihre Reinzuchthefe
unverzüglich in die Maische, damit sie sich vor den Wildhefen und Bakterien
etc. vermehren und das weitere Geschehen bestimmen kann. Nehmen Sie eine Weinhefe
und keine Turbohefe. Turbohefen sind spezialisiert auf die Erzeugung von möglichst
viel Alkohol in möglichst kurzer Zeit. Aroma ist nicht ihr vorrangiges Interesse.
Sie stoßen es als Abfall zusammen mit dem Kohlendioxid durch das Gärröhrchen
aus. Nehmen Sie also eine Weinhefe und unterstützen Sie sie mit einer Gabe von
Hefenahrung. Die ist nämlich in Obst in nicht ausreichender Menge vorhanden.
Wenn Sie bei der Hefenahrung sparen, kann es sein, dass Ihre Hefe die Arbeit
verweigert oder frühzeitig einstellt. Sie haben dann entweder gar keinen Wein
oder ein süßes, saftähnliches Getränk mit wenig Alkohol.
Klären
Nachdem die Hefe Ihre Arbeit getan hat - nach der Gärung -, sinkt sie erschöpft
auf den Boden des Gärgefäßes: Eine ausgegorene Maische erkennt man daran, dass
sie von oben her allmählich klar wird. Stellen Sie ihren Gäreimer jetzt
möglichst kühl. Das beschleunigt das Klar werden. Trotzdem kann es
Wochen dauern, ehe sich aller Trub am Boden abgesetzt hat. Wenn Sie so lange
nicht warten möchten, dann können Sie die Klärung mit einem Schönungsmittel
beschleunigen.
Abstechen
Wenn sich aller Trub am Boden des Eimers gesammelt hat, ist es an der Zeit,
den klaren Überstand (das ist Ihr Wein!) abzuziehen. Dieses vom Trub nehmen
sollte mit einer weiteren Schwefelung verbunden werden, um möglichen schädlichen Einwirkungen
durch den Luftsauerstoff vorzubeugen. Der Wein wird daher noch nicht auf Flaschen gezogen,
sondern auf einen neuen Eimer und anschließend geschwefelt.
Nachsüßen
Soll
der Wein nachgesüßt werden, fügt man jetzt den Zucker hinzu. Um ein Nachgären zu verhindern, nimmt
man entweder einen Süßstoff oder man setzt dem Wein 2,5 g Kaliumsorbat pro 10 Liter hinzu.
Abfüllen
Nach etwa 2-3 Monaten kann der Wein auf Flaschen gezogen werden. Er muss aber
kristallklar sein. Ist das nicht der Fall, muss eine weitere Schönung mit
einem Schönungsmittel durchgeführt und ein weiterer, mit einer Schwefelung
verbundener Abstich zwischengeschaltet werden.
Hinweis Die Flaschen müssen vor dem Abfüllen
gründlich gereinigt (z.B. mit Metabisulphit sterilisiert und anschließend sorgfältig mit Wasser gespült) werden.
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