Zuckergehalt
Der Zuckergehalt wird über das Mostgewicht bestimmt. Zur Bestimmung des Mostgewichts
wird ein Teil des auf
20-25 °C abgekühlten Safts durch ein Tuch in einen
Messzylinder gegeben. Dann wird eine Oechslewaage behutsam (Bruchgefahr!) in den
Saft gesenkt und das Mostgewicht in Grad Oechsle am Eintauchpunkt der Spindel
abgelesen.
Hinweis: Der Saft sollte möglichst klar sein. Trubstoffe verfälschen das Ergebnis.
Gegebenfalls muss der Saft ein weiteres Mal z.B. durch einen Kaffeefilter (oder
besser: Faltenfilter Nr. 3) gegeben werden.
Säuregehalt
Der Säuregehalt wird mit einem Acidometer bestimmt (z.B. mein Acidometer-Set
Nr. 32550). Der pH-Wert ist, im Unterschied zu einem Wein, der zu Branntwein weiterverarbeitet werden soll, für diesen Zweck zu ungenau.
Richtwerte
In der folgenden Tabelle sind die Richtwerte für Mostgewicht und Säuregehalt aufgeführt,
auf die man für ein optimales Ergebnis den Saft einstellen sollte, ehe man die
Gärung einleitet.
* 7-97 g/l bzw. 40-45 Oechsle bei leichtem Wein (4-5 % Alkohol), sonst 7-10 g/l
bzw. 50-55 Oechsle.
(Grad Oechsle)
Ergebnis und Maßnahmen
Ob Korrekturmaßnahmen getroffen und in einem solchen Fall welche durchgeführt
werden müssen, hängt vom Ergebnis Ihrer Messungen ab. Sie werden mit einer der
folgenden 6 Möglichkeiten konfrontiert werden. Für eine nähere
Beschreibung der Maßnahmen, die Sie treffen sollten, klicken Sie in der
betreffenden Spalte auf den entsprechenden Link.
Säuregehalt
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Mostgewicht
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Maßnahme
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zu hoch
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wie gewünscht
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Zumischen von Flüssigkeit
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zu hoch
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zu niedrig
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wie gewünscht
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wie gewünscht
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keine
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wie gewünscht
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zu niedrig
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zu niedrig
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wie gewünscht
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Zugabe von Säure
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zu niedrig
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zu niedrig
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Trockenzuckerung und Zugabe von Säure
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Zumischen
von Flüssigkeit
Für die folgenden Berechnungen ist ein Taschenrechner zweckmäßig.
Der zu hohe Säuregehalt muss durch Zumischen von Flüssigkeit gesenkt werden.
Zunächst muss anhand der folgenden Formel berechnet werden, wieviel Flüssigkeit
zugemischt werden soll:
Nasszuckerung
Die Vorgehensweise ist ähnlich der im vorigen Fall. Wir orientieren uns zunächst
an dem zu hohen Säuregehalt und berechnen anhand der folgenden Formel, wieviel
Flüssigkeit zugemischt werden soll:
Ein Beispiel:
25 Liter Saft (= V in obiger Formel) sollen von 30 Grad Oechsle (=O1 in obiger
Formel) auf 90 Grad Oechsle (=O2 in obiger Formel) verbessert werden. Daraus
errechnet sich ein Wert für Z von 3900 g oder 2460 ml (2,5 Liter gerundet)
Zucker. Nach der Trockenzuckerung haben wir daher eine Saftmenge von 27,45 Liter
oder 10% mehr also zuvor. Dieser kleine Unterschied wird keinen entscheidenden
Einfluss auf den Säuregehalt ausüben. Um sicher zu gehen, können
Sie natürlich den Säuregehalt nach der Trockenzuckerung nochmals bestimmen
und ggf. durch Zugabe von Milch- oder Zitronensäure korrigieren.
Zugabe von Säure
Wir besprechen diese Möglichkeit anhand eines Beispiels. Unser Saft (25
Liter) hat einen
Säuregehalt 4 g/l. Wir möchten diesen auf 8 g/l mit Milchsäure anheben. Laut
der Gebrauchsanleitung für den Einsatz von Milchsäure müssen wir dann 124 g
Milchsäure (= 100 ml) hinzufügen; die Saftmenge nach Zugabe der Milchsäure
hat um weniger als 1% zugenommen. Um das Mostgewicht brauchen wir uns daher
keine Gedanken zu machen.
Trockenzuckerung und Zugabe von Säure
Auch diese verbleibende Möglichkeit besprechen wir anhand eines Beispiels.
Unser Saft (25 Liter) hat einen
Säuregehalt 4 g/l und ein Mostgewicht 40 Grad Oechsle. Wir möchten den Säuregehalt
auf 8 g/l mit Milchsäure anheben und das Mostgewicht auf 70 Grad Oechsle verbessern.
Laut beiden vorigen Beispielen müssen wir dann 124 g Milchsäure (= 100 ml) und
1950 g Zucker hinzufügen; beides ist, wie wir gesehen haben, ohne praktische
Bedeutung für den Wert des anderen Parameters, d.h. die Säurezugabe
hat keinen Einfluss auf das Mostgewicht und umgekehrt. Wir geben daher die ermittelten
Mengen unserem Saft hinzu und belassen es dabei.
Hinweis zur Zuckerbeigabe: Sind größere Zuckermengen zur Verbesserung des Mostgewichts
erforderlich (ab ca. 3 kg und aufwärts) ist es vorteilhaft, die Zuckergabe nicht
auf einmal sondern zeitlich verteilt (im Abstand von 3-5 Tagen) auf 3 Portionen
zu verteilen.
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