Anleitung: Zur Bestimmung der Oechslegrade füllt
man einen Messzylinder mit der zu messenden Flüssigkeit und
lässt dann die Oechslewaage langsam hineingleiten, bis sie
frei schwimmt. Die Waage muss senkrecht in der Flüssigkeit
stehen und darf nicht die Wandung berühren. Sie muss außerdem
sauber sein, und es dürfen sich keine Luftblasen an ihr befinden.
Dazu muss ggf. die Kohlensäure in der bereits gärenden
Maische durch kräftiges Schütteln entfernt werden. Abgelesen
wird an der Skala in der Höhe des Flüssigkeitsspiegels.
Wässrige Lösungen bilden einen so genannten "Meniskus",
d.h. die Flüssigkeit zieht sich am Glas nach oben. Die Ablesung
kann nun "oben" oder "unten" erfolgen. Normalerweise
ist auf der Oechslewaage vermerkt, welches für Ihr Modell
die richtige Ableseart ist. Findet sich kein Hinweis, so erfolgt
die Ablesung immer "unten". Man erhält eine Angabe
in "Oechslegraden".
Grundlagen: Der Oechslegrad gibt an, um wie viel schwerer
oder leichter ein Liter der gemessenen Flüssigkeit ist als
ein Liter reines Wasser.
Zwei Beispiele:
· 1 Liter einer Flüssigkeit wiegt 1050 g. Diese Flüssigkeit
enthält daher 1050 - 1000 = 50 Grad Oechsle.
· 1 Liter einer anderen Flüssigkeit wiegt 975 g. Diese
Flüssigkeit enthält 975 - 1000 = -25 Grad Oechsle.
Je
mehr Oechslegrade, desto süßer ist die Flüssigkeit.
Da die Dichte einer Flüssigkeit von ihrer Temperatur abhängt
und die Oechslewaagen auf eine Temperatur von 20°C geeicht
sind, muss der Messwert korrigiert werden, wenn die Temperatur
der Flüssigkeit deutlich von 20°C abweicht. Pro °C
über 20°C werden 0,2 Grad Oechsle addiert, pro °C
unter 20°C müssen 0,2 Grad Oechsle abgezogen werden.
Qualität: Wählen
Sie eine mindestens 300 mm lange Oechslewaage (möglichst deutscher
Bauart). Von einem billigen 200-250 mm Modell ist abzuraten. Überprüfen
Sie Ihre Waage gegen Wasser. Sie muss 0 Oechslegrade messen.
Weiter: Praktische
Anwendungen der Oechslewaage.
Copyright 1998 - 2003 by K.D. Hiesche
|