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DIE OECHSLEWAAGE
Einführung

 

Funktion: Wer einmal im Meer geschwommen ist, hat die Tragkraft von Meereswasser zu spüren bekommen und schätzen gelernt. Die Tragkraft hat mit Dichte zu tun und es ist das Salz, das im Meereswasser gelöst ist, das die Dichte des Meereswassers im Vergleich zu Süßwasser erhöht. Auch Zuckerwasser hat eine höhere Dichte und damit höhere Tragkraft als normales Leitungswasser und es ist diese Tragkraft, die der Anwendung der Oechslewaage zu Grunde liegt. Zucker, aber ist für den Bierbrauer, den Winzer und den Brenner gleichermaßen von Interesse, denn: ohne Zucker - kein Alkohol. Und folglich: je mehr Zucker (in gewissen Grenzen) - umso mehr Alkohol. Die Oechslewaage ist somit das wichtigste Gerät für Ihre Gärung. Mit der Oechslewaage können Sie

  • anhand des Zuckergehalts Ihrer Maische die voraussichtliche Alkoholausbeute abschätzen und zwar ehe Sie die Gärung einleiten
  • den Gärverlauf und vor allem den Endvergäungsgrad bestimmen und kontrollieren
  • bei einer Zuckerung die für das gewünschte Resultat erforderliche Zuckermenge ermitteln.

    Diese Anwendungen der Oechslewaage werden auf den folgenden Seiten ausführlich besprochen.

    Mit der Oechslewaage wird die Dichte in sog. Oechslegraden gemessen. Traditionell wird die Dichte von Most (Weinansatz) als Mostgewicht bezeichnet, die Oechslewaage wird deshalb manchmal auch Mostwaage genannt.

  • Anleitung: Zur Bestimmung der Oechslegrade füllt man einen Messzylinder mit der zu messenden Flüssigkeit und lässt dann die Oechslewaage langsam hineingleiten, bis sie frei schwimmt. Die Waage muss senkrecht in der Flüssigkeit stehen und darf nicht die Wandung berühren. Sie muss außerdem sauber sein, und es dürfen sich keine Luftblasen an ihr befinden. Dazu muss ggf. die Kohlensäure in der bereits gärenden Maische durch kräftiges Schütteln entfernt werden. Abgelesen wird an der Skala in der Höhe des Flüssigkeitsspiegels. Wässrige Lösungen bilden einen so genannten "Meniskus", d.h. die Flüssigkeit zieht sich am Glas nach oben. Die Ablesung kann nun "oben" oder "unten" erfolgen. Normalerweise ist auf der Oechslewaage vermerkt, welches für Ihr Modell die richtige Ableseart ist. Findet sich kein Hinweis, so erfolgt die Ablesung immer "unten". Man erhält eine Angabe in "Oechslegraden".

    Grundlagen: Der Oechslegrad gibt an, um wie viel schwerer oder leichter ein Liter der gemessenen Flüssigkeit ist als ein Liter reines Wasser.
    Zwei Beispiele:
    · 1 Liter einer Flüssigkeit wiegt 1050 g. Diese Flüssigkeit enthält daher 1050 - 1000 = 50 Grad Oechsle.
    · 1 Liter einer anderen Flüssigkeit wiegt 975 g. Diese Flüssigkeit enthält 975 - 1000 = -25 Grad Oechsle.

    Je mehr Oechslegrade, desto süßer ist die Flüssigkeit. Da die Dichte einer Flüssigkeit von ihrer Temperatur abhängt und die Oechslewaagen auf eine Temperatur von 20°C geeicht sind, muss der Messwert korrigiert werden, wenn die Temperatur der Flüssigkeit deutlich von 20°C abweicht. Pro °C über 20°C werden 0,2 Grad Oechsle addiert, pro °C unter 20°C müssen 0,2 Grad Oechsle abgezogen werden.

    Qualität: Wählen Sie eine mindestens 300 mm lange Oechslewaage (möglichst deutscher Bauart). Von einem billigen 200-250 mm Modell ist abzuraten. Überprüfen Sie Ihre Waage gegen Wasser. Sie muss 0 Oechslegrade messen.

    Weiter: Praktische Anwendungen der Oechslewaage.

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