Rezept für Sake

- Anfänger -



Sake wird auf der Grundlage von Reis in drei Schritten hergestellt:

·  Verkleisterung

·  Verzuckerung

·  Gärung

Bei der Verkleisterung werden die Stärkekörner mittels Hitze geqollen bis sie platzen. Damit werden die Voraussetzungen für die Verzuckerung geschaffen: indem die Stärkekörner platzen, kommt die Stärke frei und sie wird so für das Verzuckerungsenzym Amylase angreifbar. Die Amylase spaltet die nicht gärbare Stärke in gärbaren Zucker (Verzuckerung) und schafft so die Voraussetzung für die alkoholische Gärung.

Die hier vorgestellten drei Rezepte für Sake sind sehr anspruchsvoll. Aber Ihre Sorgfalt und Mühe wird reichlich belohnt: das Ergebnis übertrifft die üblichen, käuflich erhältlichen Produkte. Ein wesentliches Merkmal dieser Rezepte ist das Vorgehen bei der Verzuckerung: sie erfolgt mit Hilfe eines speziellen Reismalzes (Kome-Koji). Dieses Reismalz müssen Sie anhand der Art.-Nr. 22700 Sake Kit Koji-Kin selbst herstellen. Nur mit diesem speziellen Reismalz erhalten Sie einen echten Sake. Sie können natürlich auch Biermalz oder reine Amylase (beispielsweise mein Komplettenzym, Art.-Nr. 21320) zur Verzuckerung nehmen. Das Ergebnis ist dann aber nicht Sake sondern herkömmlicher Reiswein.

Die Rezepte sind, wie bereits erwähnt, anspruchsvoll. Unterschätzen Sie nicht die Schwierigkeiten. Beginnen Sie daher mit dem ersten Rezept, nicht mit dem letzten. Halten Sie sich eng an die Beschreibung und arbeiten Sie sorgfältig. Ihre Sorgfalt und Mühe wird reichlich belohnt werden!


Sakerezept für Anfänger (für 3 Liter Sake)

1. Herstellung von Reismalz (Kome-Koji) - Mälzung
Materialien:

- 400 g Reis und zwar Klebreis!
- einen halben Teelöffel Koji-Kin (Art.-Nr. 22700)
Geräte:
- Sieb oder Bambusdämpfer für den Reis
- Tuch aus Baumwolle zum Aufsammeln des Wasserkondensats vom Deckel des Kochtopfs
- großer Kochtopf für das Sieb bzw. einen Wok für den Bambusdämpfer
Anleitung:
1. Den Reis waschen, bis das Waschwasser klar ist. Dann mit frischem Wasser auffüllen und den Reis 1,5 Stunden im Wasser stehen lassen. Nach 1,5 Stunden das Ganze in ein Sieb geben und für mindestens 20 Minuten abtropfen lassen.
2. Den Reis dämpfen. Das Sieb mit dem Reis in einen Topf mit Wasser hängen. Der Reis darf mit dem Wasser nicht in Berührung kommen! Den Reis mit einem Baumwolltuch abdecken. Es soll verhindern, dass Kondenswasser am Deckel des Topfes in den Reis tropft. Dem Topf einen Deckel auflegen und das Wasser zum Kochen bringen. 1 Stunde wird gedämpft. Vergessen Sie nicht, den Wasserstand im Topf ab und zu zu überprüfen.
Hinweise:
- Die Herstellung von gutem, Enzym-reichem Reismalz (Kome-Koji) hängt nicht zuletzt von der Qualität des gedämpften Reises ab. Verwenden Sie daher Sorgfalt und befolgen Sie die Anweisungen zum Dämpfen. Der Reis darf nicht gekocht werden oder mit dem kochenden Wasser in Berührung kommen.
- Gedämpfter Reis ist leicht transparent, nicht weiß und klebt fast nicht - die Körner können leicht getrennt werden. Beim Probieren zwischen den Vorderzähnen hat er eine gummiartige Konsistenz. Die richtige Konsistenz ist äußerst wichtig und erfordert einiges an Übung.
- Ein Bambusdämpfer ist zum Dämpfen von Reis hervorragend geeignet. Geben Sie den gewässerten Reis in einen Behälter im Dämpfer, stellen Sie den Dämpfer in einen Wok, dessen Boden mit Wasser bedeckt ist und dämpfen Sie den Reis bei aufgelegtem Deckel für 1 Stunde. Da der Deckel aus Bambus ist, bildet sich kein Kondenswasser.
3. Den gedämpften Reis auf 30 °C auskühlen lassen, in einen emaillierten Topf oder einen Topf aus Edelstahl geben, 1,5 g (einen halben Teelöffel) Koji-Kin (Art.-Nr.: 22700) auf den Reis streuen und sorgfältig einrühren.
Hinweis: ein feinmaschiges Teesieb aus Metall erleichtert das Verrühren. Die Qualität des Koji-Kin-Präparats wird durch mehrmaliges Öffnen des Beutels nicht beeinträchtigt.
4. Mälzung: Den Topf mit einem feuchten Tuch aus Baumwolle zudecken und für 40 Stunden an einen warmen Ort bei 30 °C stellen. Alle 10 Stunden den Inhalt sorgfältig umrühren, um eine gleichmäßige Verteilung des Koji-Kin-Pulvers sicherzustellen. Bei der Mälzung entstehen neben Malz auch komplexe und Sake-typische Aromastoffe. Der zunächst leicht transparente Reis wird nach etwa 15 Stunden weiß. Gegen Ende der 40 Stunden ist er von weißen, weichen Fasern bedeckt und er sollte dann fest sein und leicht süß schmecken. Ihr Reismalz (Kome-Koji) ist jetzt fertig. Mit seiner Hilfe kann jetzt die Stärke in gedämpftem Reis in gärbaren Zucker umgewandelt werden.
Wichtiger Hinweis zum Mälzen: Die während der 40stündigen Mälzung herrschenden Bedingungen sind optimal nicht nur für die gewünschte Wirkung von Koji-Kin sondern auch für das Wachstum unerwünschter Mikroorganismen. Vertrauen Sie Ihrem Geschmack- und Geruchsinn! Der fertige Reismalz riecht kräftig nach Käse. Jeder andere Geruch oder Geschmack ist Hinweis auf eine Verunreinigung Ihres Malzes durch unerwünschte Mikroorganismen. Verwerfen Sie solch einen Malz!
Folgende Tipps sollen Ihnen beim Erkennen von Reismalz und dem Vermeiden von Fehlern behilflich sein:
- Malzreis (Kome-Koji) ist weiß oder leicht bräunlich.
- Malzreis riecht kräftig nach Käse und nicht nach Schimmel! Der Geruch ist vielleicht nicht gerade angenehm, aber es ist keinesfalls befremdend.
- Die gegen Ende der Mälzung den Reis überziehenden Fasern müssen weiß sein. Sind sie das nicht, dann ist das als Hinweis für das Wachstum unerwünschter Mikroorganismen zu werten. Verwerfen Sie diesen Reismalz.
- Für eine optimale Wirkung von Koji-Kin muss das Präparat durch sorgfältiges Rühren, am besten mit einem Teesieb, gleichmäßig im Reis verteilt werden.
- Das 40stündige Mälzen soll möglichst vor Licht geschützt und bei 30 °C durchgeführt werden. Stellen Sie den Topf an einen zugfreien Ort neben die Heizung. Sie müssen aber darauf achten, dass 30 °C nicht überschritten werden.
Eine andere, brauchbare und einfache Alternative ist ein Wasserbad: stellen Sie den Topf mit der Mischung aus Reis und Koji-Kin in 2 Liter 50 °C warmes Wasser in einem Eimer aus Kunststoff. Wenn Sie den Eimer mit dem Topf mit einer Decke gut einpacken, bleibt die erforderliche Wärme 10 Stunden erhalten. Nach 10 Stunden muss der Inhalt im Topf umgerührt werden und dabei wird das Wasser im Eimer durch neues, 50 °C warmes ersetzt. Auch wenn die Temperatur schwankt, so ist das Ergebnis befriedigend. Nach etwa 16 Stunden, wenn der Sake-Pilz im Koji-Kin seine Arbeit aufgenommen hat, wird Wärme erzeugt. Die Temperatur im Topf kann auf 40 °C steigen. Das Wasser im Eimer sollte dann nicht mehr gewechselt werden. Es reicht, wenn Topf und Eimer nach jedem Rühren sorgfältig mit der Decke eingepackt werden.
- Der Reismalz dient nicht nur der Verzuckerung, er bestimmt auch weitgehend den Geschmack Ihres Sakes.
- Es ist wichtig, dass die Mälzung zum richtigen Zeitpunkt abgebrochen wird. Normalerweise ist das nach 40 Stunden der Fall. Den fertigen Reismalz erkennen Sie an seinem Aussehen und Geschmack: er ist weiß oder leicht bräunlich und schmeckt süß.
- Der fertige Reismalz sollte - sofern er nicht sofort verwendet wird - eingefroren oder in der Sonne getrocknet werden. Dadurch wird das Wachstum unerwünschter Mikroorganismen unterbunden.

2. Herstellung von Sake
Materialien:

- 1,5 kg (1500 g) Klebreis
- 400 g Reismalz (Kome-Koji; wie im obigen Rezept beschrieben hergestellt)
- 5 g Zitronensäure, kristallin (z.B. Art.-Nr.: 32600)
- 4 Liter kaltes Wasser (möglichst chlor- und eisenfrei)
- 5 g Hefe, z.B. die Art.-Nr. 22225 (Weinhefe S. bayanus).
Geräte:

- Korb oder Sieb zum Abtropfen
- Eimer 10 Liter mit Deckel (für die Gärung)
Hinweis: der Eimer muss vor Gebrauch sorgfältig gereinigt (beispielsweise mit meinem Artikel "Glasrens", Art.-Nr.: 22940) bzw. mit einer Kaliumdisulfitlösung nach den Empfehlungen des Herstellers desinfiziert werden.

Anleitung:


Verkleisterung
1. Den Klebreis (1,5 kg) waschen, bis das Waschwasser klar ist. Dann mit frischem Wasser auffüllen und den Reis 1,5 Stunden im Wasser stehen lassen. Nach 1,5 Stunden das Ganze in ein Sieb geben und für mindestens 20 Minuten abtropfen lassen.
2. Den Reis dämpfen (siehe die Beschreibung und die Hinweise weiter oben).


Verzuckerung und Gärung
3. Den gedämpften Reis auf 30 °C auskühlen lassen.
4. 4 Liter kaltes Wasser (möglichst chlor- und eisenfrei) und 5 g Zitronensäure in den Gäreimer geben und rühren, bis die Zitronensäure gelöst ist. Die Zitronensäure soll dem Wachstum unerwünschter Bakterien vorbeugen und Ihrem Sake einen leicht säuerlichen Geschmack geben.
Hinweis: Nehmen Sie nicht mehr Wasser als angegeben. Die Qualität Ihres Sake wird durch zuviel Wasser bei der Gärung erheblich beeinträchtigt. Wichtig ist auch die Wasserqualität: das Wasser sollte möglichst frei von Chlor und Eisen sein. Nehmen Sie am besten destilliertes Wasser oder abgekochtes Leitungswasser.
5. 400 g Reismalz (Kome-Koji) in den Gäreimer geben und zu einem Brei verrühren.
6. Den gedämpften und ausgekühlten Reis in den Gäreimer geben und Inhalt gut mischen.
7. Die Hefe hinzufügen und sorgfältig im Brei verteilen. Den Eimer verschließen und Gärspund anbringen. Bei Raumtemperatur (optimal 16-18 °C) gären. Zunächst nimmt der Reis das Wasser auf und quillt. Die Gärung beginnt dann normalerweise binnen zwei Tagen.
Hinweis: Die optimale Raumtemperatur für die Gärung ist 16-18 °C. Raumtemperaturen über 18 °C sind nicht empfehlenswert, weil die Gärung zu schnell verläuft und Aromen dabei verloren gehen.
8. Den Reisbrei mindestens täglich sorgfältig umrühren. Nach 2-3 Tagen ist ein angenehmes Sake-Aroma erkennbar.
9. Nach rund zwei Wochen ist die Gärung beendet. Die ausgegorene Maische muss filtriert werden. Sie wird zu diesem Zweck durch ein feinmaschiges Sieb oder (besser) durch ein Tuch aus Perlon etc. mit Trichter gegeben. Dieser Vorgang kann 24 Stunden dauern.
Der nach diesem Rezept zubereitete Sake wir am besten gekühlt getrunken. Falls Sie einen kristallklaren Sake wünschen, müssen Sie das Filtrat kühl stellen und nach ein paar Tagen vom Trub nehmen.
Hinweise:
- Sie können den Alkoholgehalt Ihres Sakes erhöhen und gleichzeitig Ihren Sake süßen, indem Sie bei Gärende mehr gedämpften Reis und Reismalz der Maische hinzufügen, und zwar in Portionen zu 250 g (200 g gedämpfter Reis und 50 g Reismalz). Dadurch wir die Gärung wieder in Gang gesetzt bis ein Alkoholgehalt erreicht ist, bei dem die Hefe nicht überleben kann. Der nicht vergorene Zucker bleibt in der Maische. Das Ergebnis ist ein süßer Sake mit hohem (etwa 16%vol.) Alkoholgehalt. Er wird traditionell nicht filtriert, weil der milchige Trub die besten Aromen beinhaltet.
- Sie können alternativ den Gärungsprozess früher (z.B. nach 5-7 Tagen) durch Pasteurisieren (siehe nachfolgend) abbrechen. Aller Zucker ist dann noch nicht vergoren und Sie erhalten einen süßen, allerdings recht alkoholschwachen Sake.


Pasteurisieren (optional)
Wenn Sie Ihren Sake über längere Zeit lagern möchten, dann sollten Sie ihn pasteurisieren. Dazu geben Sie Ihren filtrierten oder geklärten Sake in einen Topf und erhitzen ihn für 5 Minuten behutsam auf 55 °C. Lassen Sie Ihren Sake auskühlen, ehe Sie ihn auf sorgfältig gereinigte und mit Kaliumdisulfit desinifizierte Flaschen füllen.
Hinweise:
- Der Geschmack Ihres Sakes wird durch die Pasteurisierung geringfügig beeinträchtigt.
- Wenn Sie Ihren Sake nicht pasteurisieren aber trotzdem länger aufbewahren wollen, dann müssen Sie ihn im Kühlschrank lagern.


Lagern
Lagern Sie Ihren pasteurisierten Sake kühl und vor Licht geschützt. Ungeöffnet ist pasteurisierter Sake mehrere Jahre haltbar. Lagerung verbessert den Geschmack.







Rezept für Sake

- Fortgeschrittene -



Rezept für 3 Liter

Nach diesem Rezept wird ein Sake vom Typ Nigorizake der höchsten Qualität und mit einem Alkoholgehalt von 19%vol. hergestellt. (Nigorizake bedeutet „trüber Sake”. Er enthält noch Reis- und Koji-Reis-Spuren, die ihn milchig machen). Er übertrifft sogar das nach dem Rezept für Geübte hergestellte Produkt.

Es ist wichtig, dass Sie mit dem Sakerezept für Anfänger und dem dortigen Herstellungsverfahren für Reismalz (Kome Koji) vertraut sind. Mit diesem Sakerezept für Fortgeschrittene wird zunächst eine Starterkultur (Moto) hergestellt. Diese Starterkultur ist ein an Milchsäure und Hefe reiches Gebräu, das die gewünschten Mikroorganismen enthält und mit dem Ihre Gärung eingeleitet wird. Das neue an diesem Rezept ist, dass der Reis und das Reismalz nicht auf einmal sondern über einen Zeitraum von 4 Tagen hinzugefügt werden.

Das Rezept umfasst zwei Schritte:
- Im ersten Schritt wird die Moto Starterkultur hergestellt
- im zweiten Schritt wird die Starterkultur mit 3 Gaben Reis und Reismalz vermischt und die Mischung vergoren.


 

1. Herstellung der Moto Starterkultur
Materialien:
- 185 g gedämpfter Reis


- 185 g Reismalz (Kome-Koji)
- 185 ml Wasser (möglichst chlor- und eisenfrei)
- 1 Teelöffel Joghurt naturell
- 23 g Turbohefe, z.B. meine Art.-Nr.: 22640

Anleitung:
Den Reis und das Reismalz in das auf 60 °C erhitzte Wasser geben und zu einem Brei verrühren. 1 Teelöffel Joghurt naturell in den Brei geben und gut verrühren. Auf 40 °C abkühlen lassen und bei dieser Temperatur 24 Stunden halten (z.B. in einem Wasserbad). Nach 24 Stunden sollte der Moto langsam gären (blubbern), leicht süß-sauer schmecken und eine Konsistenz wie Reisbrei haben. Er sollte stark säuerlich und nach Käse riechen. Kühlen Sie jetzt den Brei auf 25 °C und fügen Sie 23 g Turbohefe hinzu. Lassen Sie den Brei bei 25 °C (Raumtemperatur) gären. Nach 6 Stunden ist der Geruch weg. Nach 3 Tagen haben Sie einen bitteren und sauren Moto, der stürmisch gärt. Nach 4 Tagen ist Ihr Moto fertig.

2. Herstellung von Sake mit Moto
Materialien:

- 2,25 kg (2250 g) Klebreis
- 710 g Reismalz (Kome-Koji)
- 3,87 Liter (3870 ml) kaltes Wasser (möglichst chlor- und eisenfrei)
- Moto (nach einer der oben beschriebenen Methoden hergestellt)


Anleitung:
- Tag 1: 375 g Reis dämpfen. Den gedämpften Reis auskühlen lassen und zusammen mit 450 ml Wasser, Ihren wie oben beschrieben hergestellten Moto und 150 g Reismalz (Kome-Koji) in einen Gäreimer 10 Liter geben und gut vermischen.
Hinweis: der Eimer muss vor Gebrauch sorgfältig gereinigt (beispielsweise mit meinem Artikel "Glasrens", Art.-Nr.: 22940) bzw. mit einer Kaliumdisufitlösung nach den Empfehlungen des Herstellers desinfiziert werden.
- Eimer in einen Raum mit einer Temperatur von 18 - 20 °C stellen.
Hinweis: Den Eimer nicht direkt auf einen Fussboden aus Stein oder Beton stellen.
- Nach 15 Stunden und im weiteren Verlauf alle paar Stunden Inhalt im Eimer behutsam umrühren. Der Reis nimmt alles Wasser auf und quillt.
- Tag 2: keine weiteren Zugaben. Mehrmals am Tag den Brei behutsam umrühren.
- Tag 3: 750 g Reis dämpfen, auskühlen lassen und zusammen mit 225 g Reismalz (Kome-Koji) und 1170 ml Wasser in den Gäreimer einbringen und gut vermischen. Dann den Brei 10 Stunden ruhen lassen (zur Förderung der Gärung). Nach 10 Stunden und im weiteren alle paar Stunden den Brei gut umrühren.
- Tag 4: 1125 g Reis dämpfen, auskühlen lassen und zusammen mit 335 g Reismalz (Kome-Koji) und 2250 ml Wasser in den Gäreimer einbringen und gut vermischen. Dann den Brei 10 Stunden ruhen lassen (zur Förderung der Gärung). Nach 10 Stunden und im weiteren alle paar Stunden den Brei gut umrühren.
- Tag 5-7: die Gärung ist richtig in Gang gekommen. Es blubbert ganz schön.
- Tag 8: nachlassende Gärungsaktivität bei gleichzeitigem Auftreten eines neuen, komplex bitteren und sauren Geschmacks. Die Konsistenz ähnelt zunehmend der einer Suppe.
- Tag 10: der Alkoholgehalt liegt bei rund 15%vol. Schwache Gärungsaktivität.
- Tag 14: der Alkoholgehalt ist auf rund 17,5%vol. angestiegen bei weiter nachlassender Gärungsaktivität.
- Tag 16: der Alkoholgehalt ist auf rund 18,5%vol. angestiegen bei weiter nachlassender Gärungsaktivität.
- Am 20. Tag ist die Gärung normalerweise abgeschlossen. Der Alkoholgehalt liegt bei rund 19%vol.



Ihr Sake wird jetzt filtriert, pasteurisiert und auf Flaschen gezogen.





Rezept für Sake

- Geübte -


Rezept für 3 Liter

Nach diesem Rezept wird ein Sake auf natürlich gezüchteter Milchsäurebasis hergestellt, der üblicherweise mit den liebevoll hergestellten, sehr teureren und nur in Japan erhältlichen Sakes assoziiert wird.

Es ist wichtig, dass Sie mit dem Sakerezept für Anfänger und dem Herstellungsverfahren für Reismalz (Kome Koji) vertraut sind. Mit diesem Sakerezept für Geübte wird zunächst eine Starterkultur (Moto) hergestellt. Diese Starterkultur ist ein an Milchsäure und Hefe reiches Gebräu, das die gewünschten Mikroorganismen enthält und mit dem Ihre Gärung eingeleitet wird.
Moto wird traditionell bei 5-10 °C hergestellt. Bei diesen Temperaturen können Milchsäurebakterien sich optimal vermehren, so dass sie rasch dominant werden und so ein sehr geeignetes Medium für die Etablierung eines kräftigen Hefewachstums bieten. Milchsäure ist nicht nur für das richtige Aroma wichtig sondern verhindert auch Infektionen der Maische. Empfehlenswert ist schließlich der Einsatz einer Hefe, die auch bei niedrigen Temperaturen gären kann.
Das Rezept umfasst zwei Schritte:
- Im ersten Schritt wird die Moto Starterkultur hergestellt
- im zweiten Schritt wird die Starterkultur mit Reis und Reismalz vermischt und die Mischung vergoren.


1. Herstellung der Moto Starterkultur

    Traditionelle Methode
    Materialien:
    - 185 g gedämpfter Reis.
    - 75 g Reismalz (Kome-Koji)
    - 270 ml Wasser, gekühlt und möglichst ohne Chlor und Eisen
    - 5 g Kaltgärhefe
    Anleitung:
    Die Materialien mischen und im Kühlschrank (4-10 °C) 10 Tage aufbewahren. Das Gemisch mehrmals täglich umrühren. Die Konsistenz der Mischung ändert sich allmählich: zunächst quellen die Reiskörner, dann werden sie zu einem Brei und schließlich entsteht eine Art kremige Suppe. Die Gärung beginnt nach rund 3 Tagen: die "Suppe" blubbert.
    Der Geschmack ändert sich ebenfalls: von zunächst süß nach leicht säuerlich und schließlich säuerlich-bitter. Zu diesem Zeitpunkt sollten 10 Tage vergangen sein und Ihr Moto ist jetzt fertig.
    Moderne Methode (im Vergleich zur traditonellen sehr einfache Temperaturführung):
    Materialien:
    - 185 g gedämpfter Reis.
    - 185 g Reismalz (Kome-Koji)
    - 185 ml Wasser (möglichst chlor- und eisenfrei)
    - 1 Teelöffel Joghurt naturell
    - 5 g Hefe (z.B. meine Weinhefe Nr. 22225)

    Anleitung:
    Den Reis und das Reismalz in das auf 60 °C erhitzte Wasser geben und zu einem Brei verrühren. 1 Teelöffel Joghurt naturell in den Brei geben und gut verrühren. Auf 40 °C abkühlen lassen und bei dieser Temperatur 24 Stunden halten (z. B. in einem Wasserbad). Nach 24 Stunden sollte Ihr Moto langsam gären (blubbern), leicht süß-sauer schmecken und eine breiige Konsistenz haben. Er sollte stark säuerlich und nach Käse riechen. Kühlen Sie den Brei jetzt auf 25 °C und fügen Sie 5 g Hefe hinzu. Lassen Sie den Brei bei 25 °C (Raumtemperatur) gären. Nach 6 Stunden ist der Geruch weg. Nach 3 Tagen haben Sie einen bitteren und sauren Moto, der stürmisch gärt. Nach 4 Tagen ist Ihr Moto fertig.

    2. Herstellung von Sake mit Moto
    Materialien:

    - 2,25 kg (2250 g) gedämpfter Reis
    - 710 g Reismalz (Kome-Koji)
    - 3,87 Liter (3870 ml) kaltes Wasser (möglichst chlor- und eisenfrei)
    - Moto (nach einer der oben beschriebenen Methoden hergestellt)
  
  Anleitung:

    - Die Materialien alle in einen Gäreimer 10 Liter geben und gut vermischen.
    Hinweis: der Eimer muss vor Gebrauch sorgfältig gereinigt (beispielsweise mit meinem Artikel "Glasrens", Art.-Nr.: 22940) bzw. mit einer Kaliumdisufitlösung nach den Empfehlungen des Herstellers desinfiziert werden.
    - Eimer in einen Raum mit einer Temperatur von 10-15 °C stellen.
    Hinweis: Den Eimer nicht direkt auf einen Fussboden aus Stein oder Beton stellen.
    - Inhalt im Eimer täglich umrühren.
    Die Maische ändert sich wie folgt:
    - Nach 10 Stunden hat der Reis alles Wasser aufgenommen und ist gequollen.
    - Nach 2 Tagen ähnelt der Inhalt einem dicken Brei.
    - Am 3. Tag setzt die Gärung ein. Es beginnt zu blubbern und der Brei wird zunehmend flüssiger.
    - Am 8. Tag ist der Brei komplett flüssig und schmeckt komplex und bitter.
    - Am 10. Tag ist der Alkoholgehalt rund 10%vol.
    - Am 12. Tag werden rund 12%vol. erreicht
    - Am 17. Tag ist der Alkoholgehalt auf rund 16%vol. angestiegen
    - Am 20. Tag ist die Gärung normalerweise abgeschlossen.

    Ihr Sake wird jetzt filtriert, pasteurisiert und auf Flaschen gefüllt.